Hergestellt nach alter Köhler­tra­dition

Traditionell, regional und nachhaltig: Die erste offizielle Biosphären-Kohle ist zum Jahresende 2018 in Produktion gegangen, als der Kohlemeiler am Besucher­bergwerk Finstergrund in Wieden in Brand gesetzt wurde. Die Biosphären-Kohle ist in Gebinden zu 3 und 8 Kilogramm erhältlich. Im Vergleich zur gängigen Holzkohle, die meist aus Afrika oder Südamerika importiert wird und teils aus Tropenholz hergestellt wird, besteht die Biosphären-Kohle aus heimischem Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirt­schaft.

Das Köhler­handwerk hat im Schwarzwald eine jahrhunderte alte Tradition. Im Bereich des Besucher­berg­werkes Finstergrund, Gemeinde Wieden, wird der Kohlen­meiler nach historischem Vorbild und mit heimischem Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirt­schaft aufgeschichtet und betrieben. Die Handwerkskunst der Köhlerei wird damit erhalten.

Diese Holzkohle aus Wiedener Buchenholz mit 14-tägiger Reifung wurde für höchste Ansprüche hergestellt. Sie entzündet sich schnell, hat eine längere Brenndauer und ist geschmacks­neutral. Ein kleiner Gewichts­verlust durch Lagerung ist möglich!

Die Geschichte der Kohlen­meiler

Mittels Kohlen­meilern wird seit dem Altertum Holzkohle hergestellt. Holzkohle ist wesentlich leichter als Fällholz und somit einfacher zu transpor­tieren. Darüber hinaus erzeugt Holzkohle eine wesentlich größere Hitze. Die Köhlerei war daher in der frühen Neuzeit ein bedeutender Wirtschaftszweig. Damals war Holzkohle der einzige Brennstoff, mit dem man die nötige Hitze für die Eisenver­hüttung erzeugen konnte. 1788 wird in dem Aufsatz „Staat- und Pflicht­vor­haltung eines Kohlen­meisters bei einem Eisenwerk“ dargelegt, dieser müsse nicht nur für den Kohlholz-Vorrat sorgen, die Aufsicht über Köhler und deren Knechte führen, sondern auch öfter die „Kohlhäue“ besuchen, also den Waldteil, der zum Gewinnen des Kohlholzes dient. 1713 wurde ein Verfahren erfunden, um aus Steinkohle hochofen­taug­lichen Koks herzustellen. Danach ging der Verbrauch der teuren Holzkohle trotz steigender Eisenpro­duktion immer mehr zurück. Ab dem 17. Jh. wurden dann auch zunehmend Pechöfen verwendet und im 19. Jahrhundert dann auch Retorten. Dies hatte zur Folge, dass immer weniger Kohlen­meiler gebraucht wurden. Der allmähliche Niedergang für die Holzköhlerei begann im 19. Jahrhundert, als die Steinkohle dann die Holzkohle praktisch ersetzte und später auch Gas und Elektrizität an Bedeutung gewannen.